Wie müsste ein Geld- und Wertesystem aussehen, damit es den Menschen – und zwar weltweit – ein Grundeinkommen ermöglicht und somit Sicherheit bietet?

Und auch kollektiv Rahmenbedingungen schafft, in der die Auswirkungen auf unsere Mitwelt im Vordergrund stehen, um langfristig die Voraussetzung zu schaffen, dass die Erde als lebenswerter Planet für uns Menschen erhalten bleibt? Diese Forderung schließt mit ein, dass wir ALLEN Lebewesen, Pflanzen, aber auch der mineralischen sowie fossilen Natur Achtung entgegenbringen, also die Ganzheit eines weltumspannenden Ökosystems anerkennt.

Vorab noch ein paar grundlegende Gedanken aus der Spieletheorie, die uns besser erkennen lässt, worauf es ankommt.

Das Null-Summen-Dogma und das Konzept der Negativität

Die lebendige Natur, so wie wir sie erleben, ist immer positiv. Negative Zahlen sind ein mathematisches Konzept, um komplexe Vorgänge einfach beschreiben zu können. Doch in der für uns erlebbaren Natur kommen sie nicht vor. Oder hast du schon einmal einen Apfelbaum gesehen, an dem minus Hundert Äpfel hingen? Wohl kaum. Alles Materielle, das wir kennen, ist in einer positiven Menge vorhanden. Entweder es hängt eine positive Anzahl Äpfel am Baum, oder es hängt kein Apfel dran.

Dagegen wird unser Geld, wie bereits beschrieben, durch Schulden erschaffen. Des Einen Guthaben sind des Anderen Schulden. Des Einen Haben ist des Anderen Soll, oder mathematisch ausgedrückt: des Einen Plus ist des Anderen Minus. In der Summe gleichen sich Guthaben und Schulden aus. Sie ergeben zusammen die Summe »Null«. Diesen Sachverhalt nennt man in der Wirtschaftslehre das Gesetz der Bilanz. Und in der Spiele-Theorie handelt es sich um ein so genanntes »Null-Summen-Spiel«. Nach dem Null-Summen-Dogma muss man auf der einen Seite etwas wegnehmen, wenn man auf einer anderen Seite etwas hinzufügen will.

Deshalb erscheint es uns völlig selbstverständlich, dass wir die Natur berauben müssen, um uns Komfort zu schaffen; dass wir die Menschen in den Dritte-Welt-Ländern ausbeuten müssen, um uns Wohlstand zu schaffen – kurz gesagt: dass andere verlieren müssen, wenn wir gewinnen wollen. Dieses nicht natürliche Prinzip der Konkurrenz fängt bereits in unserem Schulsystem an.

Wahrscheinlich ist dir das Null-Summen-Dogma bisher gar nicht aufgefallen. Es begegnet uns immer und überall im Leben, so dass wir es für ganz selbstverständlich halten.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Geldschöpfung nichts weiter ist, als das Erzeugen von Zahlen im Computer. Und es ist ganz normal, dass Regeln geändert oder durch neue Regeln ersetzt werden, wenn sie nicht (mehr) dienlich sind.

Es ist ganz einfach, die Spielregeln zu ändern und ein lebendiges Geld zu erschaffen, das dem Wohle aller dient und das Überleben der Menschheit möglich macht – in Frieden und in Harmonie mit der Natur.

Wie wäre es, wenn wir ein Plus-Summen-Spiel einführen, bei dem ALLE profitieren, alle MENSCHEN, alle TIERE, alle PFLANZEN, der ganze Planet ERDE?!

Ein Geldsystem, welches auf dem Plus-Summen-Spiel beruht, würde es rein vom System her möglich machen, dass JEDER im Plus lebt. Das braucht nicht unbedingt Reichtum zu sein – aber so, dass die essentiellen Grundbedürfnisse mit einem Grundeinkommen jeden Monat gesichert sind – und zwar unabhängig davon, ob jemand durch Arbeit dazu beitragen kann oder nicht.

Das Geld entsteht also aus dem Leben selbst. Durch die Existenz jedes Menschen werden pro Monat ein gewisser Betrag geschöpft, ohne dass dadurch Schulden entstehen. Die neuen Regeln, nach denen die Zahlen im Computer generiert werden, folgen dem Plus-Summen-Prinzip und dienen dem Dreifachen Wohl:

  • dem Wohl des Einzelnen,

  • dem Wohl der Gemeinschaft und

  • dem Wohl des Großen Ganzen.

Ihre Auswirkungen nützen allen Beteiligten und schaden niemandem.

Um eine bessere Übersicht zu ermöglichen, werden alle vorgestellten Lösungen in deren Auswirkung auf die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele in einer Tabelle gegenübergestellt. Im Grunde genommen ist das allerdings lediglich bei den eigenständigen Geldsystemen möglich. Ökonomische Maßnahmen wie Gemeinwohlökonomie oder Postwachstumsökonomie sind lediglich auf der Basis eines bestehenden Geldsystems möglich.

Bewertung: Die Punkte 0, 6 und 7, im weitesten Sinne auch 12 und 13 (aufgrund des natürlichen Wirtschaftens in Urzeiten, die ohne Geld funktionierten) sind zunächst die einzigen, bei denen es konkrete Erfahrungen gibt. 

Alle weiteren Lösungsansätze sind zunächst rein hypothetisch. Die Einschätzung der Auswirkungen auf die einzelnen Bereiche kann also erst die reale Erfahrung zeigen, wie es sich tatsächlich auswirken wird. Hier ist der Gradido mit seinen 100 Vorteilen schon sehr weit gegangen, Auch wird im sog. Whitepaper die konkrete Umsetzung in weiten Teilen beschrieben. 

Daher sind Lösungen, welche die Flexibilität mit sich bringen, in der realen Umsetzung entsprechend angepasst zu werden, von großem Vorteil. 

Fazit: In der Darstellung der Null-Summen- sowie Plus-Summen-Thematik wird klar, dass als Lösungen nur Systeme in Frage kommen, welche vom Grundsatz als Plus-Summen-Spiel aufgebaut sind. Die Anzahl der fröhlichen Smileys gibt den Hinweis darauf, dass es Lösungen gibt, die deutlich besser als das aktuelle sind – je mehr, um so besser, versteht sich dabei von selbst. Gradido schneidet eindeutig am besten ab, dicht gefolgt von Schenkökonomie und eine Spezialform daraus. 

Auch wenn es Befürworter für ein Leben und Wirtschaften ohne Geld gibt, so ist davon auszugehen, dass die Menschheit aufgrund ihrer Jahrtausende langen Konditionierungen als Weg dorthin noch Zwischenschritte benötigt, welche wertebasiert sind, aber durch eine Erweiterung im Werteverständnis auf nicht nur physische Werte diese Veränderung hin zu einem allumfassenden Bewusstsein ermöglicht.

Anhand der Gegenüberstellung in der Tabelle mit den 17-Nachhaltigkeitszielen kann jeder für sich selbst ermessen, welchem Lösungsansatz er die höchste Chance auf Machbarkeit und Erfolg im Sinne von Lösung für möglichst viele Menschen im Einklang mit der Natur zu erzielen gedenkt.

Die nun im folgenden dargestellten Lösungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und absolute Korrektheit. Es soll mit überschaubarem Umfang die wichtigsten Grundsätze vermittelt werden.

Bei den dargestellten Lösungen gibt es solche, die wie das aktuelle Geldsystem ein eigenes System darstellen. Dann gibt es sog. Komplementärsysteme, die quasi an das vorherrschende System nach gewissen Regeln gekoppelt sind. Obwohl es keine echten Lösungen sind, haben wir ein paar weitere Ansätze mit dargestellt, weil diese auf das bestehende wie auch neue Geldsysteme angewandt werden können und diese aufgrund ihrer eigenen Kriterien sich günstig auswirken können.

Und schließlich wagen wir sogar den Blick darauf: brauchen wir überhaupt Geld?

I. Lösungen mit komplett eigenem Geldsystem

II. Lösungen komplementär zum bestehenden Geldsystem

III. Ansätze zur Verbesserung eines bestehenden Geldsystems

IV. Lösungen, die ganz ohne Geld auskommen